Die Energieversorger-Studie

Mehr dezentrale Flex-Kapazitäten: LichtBlick und ENERGISTO gründen Joint Venture

Der integrierte Energieversorger LichtBlick und die Projektentwicklungsboutique ENERGISTO eG haben das Joint Venture "GigaCharge" ins Leben gerufen. Ziel dieser Kooperation ist die Entwicklung und Inbetriebnahme von Batteriegroßspeicher-Projekten. Diese Initiative erweitert die Geschäftsbereiche von LichtBlick und ermöglicht neben der eigenen Grünstromerzeugung auch die Speicherung und Flexibilisierung von eingespeistem Strom aus erneuerbaren Energieanlagen. Mit GigaCharge will LichtBlick zur Netzstabilität beitragen.

Erste Baugenehmigungen noch in diesem Jahr erwartet

Die ersten Baugenehmigungen für Batteriegroßspeicher mit einer Kapazität von bis zu 400 Megawattstunden erwartet das Unternehmen noch in diesem Jahr. Dr. Enno Wolf, Chief Operating Officer von LichtBlick, betont: "Der Strombedarf wird in den nächsten Jahren - je nach Szenario - weiter ansteigen. Unser Ziel ist weniger fossile und mehr erneuerbare Energie. Dazu benötigen wir sowohl den weiteren Ausbau als auch die Flexibilisierung von Solar- und Windenergie. Erst durch große Mengen an Speicherkapazitäten können kurzfristige Netzüberlastungen in Zeiten hoher Energieproduktion entscheidend reduziert werden. Außerdem wird sauberer Strom auch dann nutzbar, wenn Wind- und Sonnenarmut herrscht."

Philosophie und Strategie beider Unternehmen

Thilo von Haas, Gründungsvorstand bei ENERGISTO eG, ergänzt: "LichtBlick und ENERGISTO bündeln ihre Fähigkeiten, um Stromspeicher als netzdienliche Komponente zu entwickeln und umzusetzen. Philosophie und Strategie beider Unternehmen, das Identifizieren von Marktentwicklungen und -chancen, sowie nicht zuletzt die gemeinsame Haltung zu Mensch, Energie und Umwelt haben diesen Schritt initiiert. Gemeinsam können wir mehr Großspeicher-Projekte schneller vorantreiben - und das Netz von morgen stärken."

Erneuerbare Energieanlagen werden um Speicherkapazitäten ergänzt

Seit mehreren Jahren investiert LichtBlick in den Aufbau eigener Stromerzeugungsanlagen. Die erste PV-Freiflächenanlage wurde Ende 2022 in Betrieb genommen. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit mehreren Projektierern zusammen und konnte sich bislang eine Projektpipeline mit einer Leistung von bis zu 4.000 Megawatt sichern. Das Joint Venture mit ENERGISTO eG erweitert die Assetstrategie des Unternehmens und sorgt künftig dafür, die eigene Stromerzeugung und -versorgung kurzfristig zu flexibilisieren.

Neben der Investition in eigene Anlagen bietet LichtBlick zusammen mit ihrer Muttergesellschaft Eneco auch Dienstleistungen rund um die Vermarktung von Batteriespeichern für Dritte an. Eneco vermarktet bereits in den Niederlanden, Belgien und Deutschland (Batteriespeicher Jardelund) eine große Anzahl an Speichern. Das Vergütungsmodell von Eneco ist finanzierungsfähig und bietet sichere Erlöse.

Batteriegroßspeicher für Netzstabilität

Batteriegroßspeicher tragen dazu bei, das Energiesystem in Deutschland weiter zu stabilisieren. Sie flexibilisieren den kurzfristigen Energiebedarf aus dem Netz und sorgen so für günstigere, beständigere Preise auf dem Spotmarkt. Derzeit werden in Zeiten von Stromengpässen Kohle- und Gas-Reservekraftwerke hochgefahren, um den kurzfristigen Bedarf decken zu können. Das verursacht höhere Energiepreise und klimaschädliche Emissionen.

Durch den fortschreitenden Ausbau von Wind- und Solaranlagen wird die Stromerzeugung wetterabhängiger - und damit volatiler. Bis 2030 sollen Erneuerbare Energien mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland abdecken. Netzbetreiber könnten künftig häufiger Redispatch-Eingriffe vornehmen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Batteriegroßspeicher unterstützen dabei, Netzschwankungen - und damit auch den Einsatz von steuerbaren Kraftwerken - einzuschränken. Eingriffe ins Netz werden dadurch ebenfalls verringert. "Der volkswirtschaftliche Mehrwert von Batteriegroßspeichern ist enorm", sagt Wolf.

Stromspeicher-Strategie des BMWK noch am Anfang

In seiner Stromspeicher-Strategie hebt das BMWK die Relevanz von Batteriegroßspeichern für die Stromversorgung hervor. Allerdings fehlen konkrete Maßnahmen, die die derzeitigen Hürden für den Bau und Betrieb solcher Anlagen reduzieren. Neben beschleunigten Netzanschluss- und Genehmigungsverfahren durch standardisierte Prozesse betrifft dies die Baukostenzuschüsse, die Netzbetreiber erheben dürfen und die Wirtschaftlichkeit von Batteriegroßspeichern verringern.

Für Speicher, die zusammen mit Erneuerbaren Energieanlagen betrieben werden, tun sich bei Redispatch-Eingriffen weitere Hürden auf. Im Falle eines Engpasses kann der Netzbetreiber erneuerbare Energieanlagen drosseln. Die Speicher dürfen zu diesen Zeiten nicht geladen werden, die Kapazitäten bleiben ungenutzt. "Der derzeitige Rahmen konterkariert die Potenzialausschöpfung von Batteriegroßspeichern. Daher ist es positiv, dass sich das BMWK mit seiner Stromspeicher-Strategie intensiv mit Maßnahmen zur Verbesserung des derzeit unzureichenden Zustands beschäftigt", so Wolf abschließend.

Über LichtBlick

25 Jahre LichtBlick sind 25 Jahre klimaneutrale Energielösungen für zuhause und unterwegs. Gestartet als Ökostrom-Pionier mit acht Kund*innen vertrauen heute mehr als 1,7 Millionen Menschen deutschlandweit auf die Lösungen von LichtBlick. LichtBlick ist heute ein integrierter Versorger mit eigener Erzeugung, Solar-, Mobilitäts- und Wärmeangeboten, innovativen Flex-Dienstleistungen und einem bundesweiten Montagenetzwerk. Insgesamt entwickeln und implementieren rund 900 LichtBlickende Produkte und Services für Haushalte und Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2022/2023 erreichte das Unternehmen, das zum niederländischen Energiewende-Vorreiter Eneco gehört, einen Umsatz von 1,34 Milliarden Euro.

Über ENERGISTO eG

Seit 10 Jahren liegt der Arbeitsfokus der ENERGISTO eG auf dem Bereich Entwicklung & Realisierung von PV-Kraftwerken in den Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Philippinen. Bis heute sind rund 1 GWp an internationalen Anlagen entwickelt worden. Die Integration von Großspeichern ist dabei seit über 2 Jahren eine wichtige Ergänzung ihres Wirkungsfeldes. Neben dem etablierten Geschäftsfeld "Sonnendeponien" (PV-Kraftwerke auf stillgelegten Deponien) unterstützt die Dienstleistungsgenossenschaft mit ihrer Expertise seit 2019 auch Stadtwerke und Energieunternehmen bei deren Transformation von einer fossilen Energieerzeugung/-versorgung hinzu einer CO2-neutralen Geschäftsausrichtung.

Mehr dezentrale Flex-Kapazitäten sind ein wichtiger Schritt für die Energiewende. LichtBlick und ENERGISTO haben ein Joint Venture gegründet, um diese Kapazitäten zu fördern. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, die Netzstabilität zu erhöhen und die Integration erneuerbarer Energien zu verbessern. Dabei spielt die Flexibilität der Stromnetze eine zentrale Rolle.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Energiewirtschaft ist die Flexibilität Elektroautos Netzstabilität Pilotprojekt. Dieses Projekt zeigt, wie Elektroautos zur Netzstabilität beitragen können. Durch intelligente Steuerung können Elektroautos als mobile Speicher genutzt werden. Dies verbessert die Effizienz und unterstützt die Integration erneuerbarer Energien.

Auch die Direktvermarktung Solarstrom Deutschland spielt eine wichtige Rolle. Diese Form der Vermarktung ermöglicht es, Solarstrom direkt an Verbraucher zu verkaufen. Dies fördert die dezentrale Energieversorgung und stärkt die Position der erneuerbaren Energien im Energiemarkt.

Ein weiteres spannendes Projekt ist das Photovoltaik-Solarpark Amerdingen Bau. Dieser Solarpark wird einen bedeutenden Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen leisten. Solche Projekte sind essenziell, um die Energiewende voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.