Deutschland sitzt auf ungenutzten Kapazitäten für den Netzanschluss von Erneuerbaren-Kraftwerken. Die BEE-Studie zeigt, wie durch die gemeinsame Nutzung und Überbauung von Netzverknüpfungspunkten die Effizienz und Auslastung gesteigert werden kann, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beschleunigen.
Deutschland steht vor einer großen Herausforderung: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist essentiell für die Energiewende, doch der Anschluss neuer Anlagen an das Stromnetz gestaltet sich zunehmend schwierig. Netzverknüpfungspunkte (NVP), die kritischen Schnittstellen im Netz, sind oft ausgelastet, was zu Verzögerungen und erhöhten Kosten führt.
Eine aktuelle Studie des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) zeigt auf, wie ungenutzte Kapazitäten effektiver eingesetzt werden können. Die Studie empfiehlt, mehrere Erneuerbare-Energien-Anlagen gemeinsam an einem NVP anzuschließen, um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen.
Der Vorschlag sieht vor, dass an einem NVP mehr Leistung angeschlossen wird, als dieser eigentlich transportieren kann. Diese Überbauung ermöglicht eine höhere Auslastung und schafft Kapazitäten für zusätzliche Anlagen wie Speicher oder Biogasanlagen. Dies könnte die Effizienz der Netzverknüpfungspunkte erheblich steigern.
Die Überbauung und gemeinsame Nutzung von NVP kann die durchschnittliche Auslastung signifikant erhöhen. Für Photovoltaik könnte die Nutzung von 13 Prozent auf bis zu 53 Prozent steigen. Dies führt nicht nur zu einer besseren Integration erneuerbarer Energien, sondern auch zu Kosteneinsparungen und einer schnelleren Energiewende.
Dr. Simone Peter, Präsidentin des BEE, betont, dass minimale Anpassungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) notwendig sind, um diese Maßnahmen umzusetzen. Diese Anpassungen könnten den Netzanschluss beschleunigen und Einsparpotenziale in Milliardenhöhe freisetzen.
Die Vorschläge des BEE finden breite Unterstützung in der Energiewirtschaft. Über 200 Akteure, darunter Projektierer, Banken und Netzbetreiber, befürworten die Initiative. Dies unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf und die potenziellen Vorteile für alle Beteiligten.
Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Vorschläge zur gemeinsamen Nutzung und Überbauung von Netzverknüpfungspunkten zeitnah umzusetzen. Dies würde nicht nur die Effizienzsteigerung Netzverknüpfungspunkte Erneuerbare Energien vorantreiben, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.