Die Energieversorger-Studie

Vollgas oder Reißleine: Die E-MobilitĂ€ts-Entscheidung der kommunalen Energieversorger

Die ElektromobilitĂ€t steht im Fokus vieler Diskussionen rund um die Energiewende. Kommunale Energieversorger haben frĂŒhzeitig auf diesen Markt gesetzt, um RĂŒckgĂ€nge im klassischen EnergieversorgungsgeschĂ€ft zu kompensieren. Doch die Herausforderungen sind vielfĂ€ltig. Die Stadtwerke-Studie 2024 von BearingPoint beleuchtet das Marktumfeld und die Entwicklungsmöglichkeiten des E-MobilitĂ€tsmarktes aus verschiedenen Perspektiven.

FrĂŒhe PrĂ€senz und technologische StĂ€rken

Regionale Energieversorger haben sich frĂŒh auf dem Markt fĂŒr ElektromobilitĂ€t positioniert. Dies geschah nicht nur, um erwartete RĂŒckgĂ€nge im klassischen EnergieversorgungsgeschĂ€ft auszugleichen, sondern auch, um ihre technologische Expertise und vorhandene Infrastruktur zu nutzen. Diese frĂŒhen Investitionen bieten auch fĂŒr die Zukunft Chancen, wie die Studie zeigt. Doch die Herausforderungen bleiben groß.

Markt fĂŒr E-MobilitĂ€t: mangelnde Wirtschaftlichkeit als grĂ¶ĂŸte HĂŒrde

Der E-MobilitĂ€tsmarkt könnte bis 2035 ein globales Potenzial fĂŒr Unternehmensgewinne in Höhe von 80 Milliarden Dollar erreichen. Doch in Deutschland zeigt sich ein anderes Bild. 60 Prozent der befragten Energieversorger bemĂ€ngeln die geringe Wirtschaftlichkeit ihrer E-MobilitĂ€tsangebote. Auch auf Kundenseite ist das Interesse derzeit verhalten. Die dynamische Entwicklung des Lademarktes kann dies nur bedingt kompensieren. Eine Marktkonsolidierung scheint unvermeidlich.

Strategische Überlegungen: Effizienzsteigerung und Kostenreduktion

FĂŒr Energieversorger geht es nicht mehr nur um Imagebuilding im Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsdiskurs. TragfĂ€hige GeschĂ€ftsmodelle stehen im Vordergrund. Die Spezialisierung auf ausgewĂ€hlte GeschĂ€ftsmodelle, vor allem E-Ladeangebote, und die Abkehr von nicht konkurrenzfĂ€higen Angeboten im Shared-Mobility-Markt sind zentrale Strategien. Effizienzsteigerung und Kostenreduktion sind die Stichworte.

Auf neue Trends vorbereitet sein: Bidirektionales Laden kommt

Die Stadtwerke-Studie 2024 zeigt, dass es keine Option ist, auf den Erfolg der E-MobilitĂ€t zu warten. 90 Prozent der befragten Unternehmen hoffen auf zusĂ€tzliche Einnahmen. Technologische Trends wie Bidirektionales Laden und E-MobilitĂ€t fĂŒr Nutzfahrzeuge mĂŒssen antizipiert werden. Nur marktreife und konkurrenzfĂ€hige Angebote sichern langfristig eine erfolgreiche Positionierung gegenĂŒber großen Energieversorgern.

ElektromobilitÀt kommunale Energieversorger Herausforderungen

Die Herausforderung fĂŒr kommunale Energieversorger besteht darin, sich gegenĂŒber großen Energieversorgern und spezialisierten E-MobilitĂ€tsanbietern zu behaupten. Die Studie zeigt, dass 74 Prozent der Stadtwerke große Energieversorger als grĂ¶ĂŸte Konkurrenz wahrnehmen. Anbieter mit einem Fokus auf E-MobilitĂ€tslösungen folgen mit 66 Prozent. Verkehrsgesellschaften und Tech-Unternehmen werden mit jeweils 14 Prozent als Konkurrenz wahrgenommen.

KundennÀhe und Vertrauen: Wenn sich der sprichwörtliche lange Atem auszahlt

Die fehlende Wirtschaftlichkeit der E-MobilitĂ€tsangebote wird von 60 Prozent der befragten Unternehmen bemĂ€ngelt. Doch Stadtwerke und regionale Energieversorger profitieren von ihrer KundennĂ€he. Sie können kundenspezifische Lösungen anbieten und haben die Kompetenz bei der Bereitstellung von Ladeinfrastruktur und Services rund um die ElektromobilitĂ€t. Bis 2030 mĂŒssen 900.000 öffentliche LadesĂ€ulen neu errichtet werden, was die Relevanz dieser Aufgabe unterstreicht.

Strategische Standortwahl und professionelle Angebote

Marion Schulte, globale Leiterin Utilities, Postal und Transportation bei BearingPoint, betont die Bedeutung der Standortwahl fĂŒr Ladepunkte. Angebote fĂŒr E-MobilitĂ€t mĂŒssen hoch professionell betrieben werden oder man zieht sich vollstĂ€ndig aus dem Markt zurĂŒck. Beharrlichkeit und ein langer Atem könnten sich auszahlen. Investitionen in Ladeinfrastruktur amortisieren sich nach acht bis zehn Jahren.

Verbesserung operativer Prozesse und Digitalisierung

Wichtige Hebel auf Anbieterseite betreffen die Verbesserung bestehender operativer Prozesse. InnovationsaktivitÀten sollten an einer unternehmensweiten Innovationsstrategie ausgerichtet und zentral gesteuert werden. Digitalisierung und Automatisierung sind weitere zentrale Themen. Der Einsatz von KI, Robotic Process Automation und Workflow-Management-Systemen kann hier entscheidend sein.

RegionalitÀt als StÀrke nutzen

Stadtwerke kennen ihr Vertriebs- und Netzgebiet und damit den Zielmarkt fĂŒr E-MobilitĂ€tsprodukte. Sie werden als zuverlĂ€ssige Anbieter von innovativen Dienstleistungen wahrgenommen. Dieses Vertrauen sollte bei der Entwicklung spezialisierter Angebote genutzt werden. Langfristig können Stadtwerke so gegenĂŒber großen Energiekonzernen bestehen.

Über die Studie

FĂŒr die Stadtwerke-Studie 2024 wurden 37 Unternehmen der Energiewirtschaft sowie 1.011 private Endkunden befragt. Experteninterviews mit Entscheidern auf Seiten der Energieversorger wurden durchgefĂŒhrt, um zukunftsfĂ€hige WachstumsmĂ€rkte zu analysieren. Ein abschließender BearingPoint-Expertenworkshop analysierte die Ergebnisse der Befragung.

Die vollstĂ€ndige Studie steht unter folgendem Link zur VerfĂŒgung: https://ots.de/SnrRLv

Über BearingPoint

BearingPoint ist eine unabhĂ€ngige Management- und Technologieberatung mit europĂ€ischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei GeschĂ€ftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit fĂŒhrenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint unterstĂŒtzt Kunden in ĂŒber 70 LĂ€ndern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen fĂŒr einen messbaren und langfristigen GeschĂ€ftserfolg.

Die Entscheidung der kommunalen Energieversorger fĂŒr oder gegen E-MobilitĂ€t ist ein zentrales Thema in der heutigen Energiewirtschaft. Die Herausforderungen und Chancen, die sich daraus ergeben, sind vielfĂ€ltig. Eine wichtige Rolle spielt dabei die E-Bike-Verbreitung durch Umfragen belegt. Die wachsende Beliebtheit von E-Bikes zeigt, dass die Akzeptanz fĂŒr elektrische Fortbewegungsmittel steigt und somit auch die Nachfrage nach entsprechenden Infrastrukturen.

Ein weiterer Aspekt ist die Kostenstruktur. Studien zeigen, dass Laden unterwegs teurer als Tanken 2024 sein kann. Dies stellt kommunale Energieversorger vor die Herausforderung, kosteneffiziente und attraktive Angebote zu schaffen, um die BĂŒrger zu ĂŒberzeugen. Die Entwicklung von intelligenten Ladesystemen und die Integration erneuerbarer Energien könnten hier LösungsansĂ€tze bieten.

Schließlich ist auch die Infrastruktur ein entscheidender Faktor. Die gĂŒnstigen Ladepreise fĂŒr E-Autos sind ein Beispiel dafĂŒr, wie durchdachte Konzepte und Kooperationen die E-MobilitĂ€t fördern können. Kommunale Energieversorger mĂŒssen daher nicht nur in die Ladeinfrastruktur investieren, sondern auch attraktive Preismodelle entwickeln, um die Akzeptanz und Nutzung der E-MobilitĂ€t zu steigern.