
Forderungen zur Flexibilität im Energiesektor
Führende Energieunternehmen und Verbände setzen sich für ein starkes Bekenntnis zur Flexibilität im Energiesektor ein. In der kommenden Legislaturperiode soll die Anpassungsfähigkeit der Branche gestärkt werden, um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden.
Führende Energieunternehmen und Verbände fordern klares Bekenntnis zur Stärkung von Flexibilität im Energiesektor
Die Energiewende verändert die Art, wie Strom erzeugt und genutzt wird. Früher floss der Strom nur in eine Richtung: vom Kraftwerk direkt zum Verbraucher. Heute speisen Millionen Solaranlagen, Windräder und Batteriespeicher Strom ins Netz ein. Diese dezentrale Struktur bietet große Chancen, stellt aber auch neue Anforderungen an die Flexibilität im Energiesektor.
Warum Flexibilität im Energiesektor entscheidend ist
Die Flexibilität im Energiesektor beschreibt die Fähigkeit, Stromerzeugung und -verbrauch schnell und effizient aneinander anzupassen. Wenn die Sonne scheint oder der Wind weht, entsteht oft mehr Strom, als gerade benötigt wird. Umgekehrt gibt es Zeiten, in denen die Nachfrage höher ist als das Angebot. Genau hier setzt Flexibilität an: Sie gleicht Schwankungen aus und sorgt dafür, dass Strom immer genau dann verfügbar ist, wenn Sie ihn brauchen.
Führende Unternehmen wie E.ON, 1KOMMA5°, Octopus Energy, Schneider Electric und Rabot Energy sowie Verbände wie der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) und der Gesamtverband der Wohnungswirtschaft (GdW) haben sich nun zusammengeschlossen. Gemeinsam fordern sie von der neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Stärkung der Flexibilität im Energiesektor.
Neue Chancen für Verbraucher durch flexible Stromnutzung
Für Sie als Verbraucher bietet die Flexibilität im Energiesektor spannende Möglichkeiten. Stellen Sie sich vor, Ihr Elektroauto lädt automatisch dann, wenn der Strompreis besonders niedrig ist. Oder Ihre Wärmepumpe nutzt günstige Zeiten, um Wärme zu speichern. So sparen Sie Geld und unterstützen gleichzeitig die Stabilität des Stromnetzes.
Marc Spieker, Chief Operating Officer Commercial bei E.ON SE, betont: „Das Flexibilitätspotenzial von Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und Batteriespeichern bietet unseren Kunden die große Chance, über die passenden Produkte individuell Kosten einzusparen und so finanziell von der Energiewende zu profitieren. Gleichzeitig wird die Energiewende für alle Kunden bezahlbarer, weil wir die bestehende Infrastruktur besser nutzen können.“
Politische Weichenstellungen dringend erforderlich
Damit diese Vorteile Realität werden, müssen jetzt die richtigen politischen Entscheidungen getroffen werden. Die Flexibility Leaders Alliance fordert daher von der kommenden Bundesregierung, Flexibilität im Energiesektor stärker in den Fokus zu rücken. Bisher findet das Thema in den Koalitionsverhandlungen kaum Beachtung. Doch genau hier liegt ein entscheidender Hebel für eine erfolgreiche Energiewende.
Die Allianz fordert konkret, Marktmechanismen zu stärken, digitale Infrastrukturen auszubauen und gezielte Anreize für Verbraucher zu schaffen. Nur so lässt sich das enorme Potenzial der Flexibilität im Energiesektor voll ausschöpfen.
Digitale Infrastruktur als Schlüssel zur Flexibilität
Ein wichtiger Baustein für mehr Flexibilität im Energiesektor ist die Digitalisierung. Intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, ermöglichen es Ihnen, Ihren Stromverbrauch genau zu verfolgen. Sie erkennen, wann Strom besonders günstig ist, und können Geräte automatisch steuern. Doch der Ausbau dieser digitalen Infrastruktur verläuft in Deutschland bisher schleppend.
Die Flexibility Leaders Alliance fordert daher, den Rollout intelligenter Messsysteme deutlich zu beschleunigen. Nur mit einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur können Verbraucher und Netzbetreiber flexibel auf Angebot und Nachfrage reagieren.
Flexibilität im Energiesektor reduziert Netzausbaukosten
Ein weiterer Vorteil der Flexibilität im Energiesektor liegt in der besseren Nutzung bestehender Netze. Wenn Stromverbrauch und -erzeugung flexibel gesteuert werden, sinkt der Bedarf an teurem Netzausbau. Das spart Kosten, die sonst auf Sie als Verbraucher umgelegt würden.
Experten schätzen, dass durch intelligente Flexibilitätslösungen Milliarden Euro eingespart werden könnten. Geld, das stattdessen in innovative Technologien und nachhaltige Projekte fließen könnte.
Wohnungswirtschaft als wichtiger Partner für Flexibilität
Auch die Wohnungswirtschaft spielt eine zentrale Rolle bei der Flexibilität im Energiesektor. Millionen Wohnungen könnten mit intelligenten Energiemanagementsystemen ausgestattet werden. Diese Systeme steuern Heizungen, Warmwasserbereitung und Stromverbrauch flexibel und kostengünstig.
Der Gesamtverband der Wohnungswirtschaft (GdW) unterstützt daher die Forderungen der Allianz ausdrücklich. Er sieht großes Potenzial darin, Flexibilität im Energiesektor in Wohngebäuden zu integrieren. Davon profitieren nicht nur Mieter durch niedrigere Nebenkosten, sondern auch die Umwelt durch geringere CO₂-Emissionen.
Internationale Vorbilder zeigen den Weg
Andere Länder machen bereits vor, wie Flexibilität im Energiesektor erfolgreich umgesetzt werden kann. In Großbritannien etwa profitieren Verbraucher von dynamischen Stromtarifen. Diese Tarife passen sich stündlich an die Strompreise an der Börse an. Verbraucher können so gezielt günstige Zeiten nutzen und ihre Kosten senken.
Auch in Skandinavien sind flexible Stromtarife längst Standard. Deutschland hinkt hier noch hinterher. Die Flexibility Leaders Alliance fordert daher, von internationalen Vorbildern zu lernen und ähnliche Modelle auch hierzulande einzuführen.
Klare Forderungen an die neue Bundesregierung
Die Allianz hat ihre Forderungen in einem gemeinsamen Positionspapier zusammengefasst. Darin heißt es klar: Die kommende Bundesregierung muss Flexibilität im Energiesektor zur Priorität machen. Nur so lässt sich die Energiewende kosteneffizient und verbraucherfreundlich gestalten.
Das Positionspapier fordert unter anderem, regulatorische Hürden abzubauen, Anreize für flexible Stromnutzung zu schaffen und den Ausbau digitaler Infrastruktur zu beschleunigen. Die vollständigen Forderungen können Sie im Positionspapier der Flexibility Leaders Alliance nachlesen.
Fazit: Flexibilität im Energiesektor als Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende
Die Energiewende steht vor großen Herausforderungen. Doch mit einer konsequenten Stärkung der Flexibilität im Energiesektor lassen sich diese Herausforderungen meistern. Verbraucher profitieren von niedrigeren Kosten, Netzbetreiber von stabileren Netzen und die Umwelt von einer effizienteren Nutzung erneuerbarer Energien.
Die kommende Bundesregierung hat es nun in der Hand, die richtigen Weichen zu stellen. Die Forderungen der führenden Energieunternehmen und Verbände sind klar formuliert. Jetzt liegt es an der Politik, diese Chancen zu nutzen und Flexibilität im Energiesektor zur Priorität zu machen.
Die Flexibilität im Energiesektor ist ein zentraler Faktor für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Nur durch flexible Lösungen können Schwankungen in der Energieerzeugung und -nachfrage ausgeglichen werden. Dabei spielen innovative Technologien und intelligente Netze eine entscheidende Rolle, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben. Ein Beispiel für solche zukunftsweisenden Ansätze ist der Großbatteriespeicher Beckum. Dieser Speicher ermöglicht es, überschüssige Energie effizient zu speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen. So wird die Flexibilität im Energiesektor deutlich erhöht und die Integration erneuerbarer Energien gefördert.
Darüber hinaus ist der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur ein weiterer Schlüssel zur Steigerung der Flexibilität. Wasserstoff kann als Energiespeicher und -träger dienen, der verschiedene Sektoren miteinander verbindet. Die Wasserstoffinfrastruktur Tollense zeigt beispielhaft, wie regionale Projekte zur Schaffung eines nachhaltigen Wasserstoffnetzes beitragen. Solche Initiativen unterstützen die Anpassungsfähigkeit des Energiesystems und schaffen neue Möglichkeiten für eine klimafreundliche Energieversorgung.
Auch digitale Lösungen tragen maßgeblich zur Flexibilität im Energiesektor bei. Sie ermöglichen es Energieunternehmen, Verbrauchsdaten besser zu analysieren und Angebote individuell anzupassen. Die Service App Energieanbieter bietet hierfür praktische und benutzerfreundliche Anwendungen. Mit solchen Tools können Sie als Verbraucher aktiv zur Stabilisierung des Energiesystems beitragen und von flexiblen Tarifen profitieren.