Die Energieversorger-Studie

Der Cloud-Markt muss endlich kritisch durchleuchtet werden

Die jüngsten Zwischenergebnisse einer Umfrage des zentrum Nachhaltige Transformation (zNT) werfen ein beunruhigendes Licht auf den Cloud-Markt. Öffentliche Unternehmen sehen sich zunehmend benachteiligt, da bestehende Lizensierungspraktiken die Bündelung von Software- und Cloud-Angeboten begünstigen und zu Lock-In-Effekten führen. Diese Entwicklungen erfordern eine kritische Analyse des Cloud-Markts, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Lock-In-Effekte und ihre Auswirkungen

Lock-In-Effekte sind ein zentrales Problem auf dem Cloud-Markt. Sie entstehen, wenn Unternehmen durch bestehende Verträge und Abhängigkeiten an einen bestimmten Anbieter gebunden sind. Prof. Dr. Patrick Krauskopf von Agon Partners und der Stiftung KMU für Rechtsdurchsetzung betont, dass diese Effekte kaum zu unterschätzen sind. Zwischen Software- und Cloudanbietern und ihren Unternehmenskunden bestehen oft komplexe, betriebsübergreifende Abhängigkeiten, die teilweise über Jahrzehnte zurückgehen.

Insbesondere Microsoft wurde in der Vergangenheit häufig für solche Lock-In-Praktiken kritisiert. Ein solches wettbewerbliches Verhalten führt nicht nur zur weiteren Monopolbildung und Behinderung von Innovation, sondern schadet letztlich auch den eigenen Kunden. Öffentliche Unternehmen, die auf diese Anbieter angewiesen sind, haben oft keine Wahl, als die hohen Kosten und die mangelnde Flexibilität zu akzeptieren.

Steigende Cloud-Kosten belasten Unternehmen

Die Umfrage zeigt, dass etwa zwei Drittel der Unternehmen, die Teile oder die gesamte Infrastruktur in die Cloud verlagern, sich für die Cloud des Softwareanbieters entscheiden. In den meisten Fällen ist das Microsoft Azure. Der Wechsel in die Cloud bedeutet für die meisten Unternehmen zunächst keine Mehrkosten. Doch etwa die Hälfte der Unternehmen, die in die Cloud des Softwareanbieters gewechselt sind, hatten nicht die Möglichkeit, ihre Softwarelizenzen ohne zusätzliche Kosten in die Cloud eines Drittanbieters zu übertragen. Diese zusätzliche Kostenbelastung lag bei bis zu 25 Prozent.

Ein Drittel der Befragten gibt an, dass mangelnde Transparenz und Klarheit zu Schwierigkeiten bei der genauen Vorhersage der tatsächlichen Kosten von Softwarelizenzen in der Cloud geführt hat. Insgesamt erwarten 74 Prozent aller Befragten steigende Cloud-Kosten in den kommenden fünf Jahren. Diese Entwicklung stellt eine erhebliche finanzielle Belastung für öffentliche Unternehmen dar, die ohnehin oft mit begrenzten Budgets arbeiten müssen.

Die Notwendigkeit einer kritischen Analyse des Cloud-Markts

Die Zwischenergebnisse der Umfrage unterstreichen den Bedarf, den Cloud-Markt endlich kritisch zu durchleuchten. Prof. Dr. Torsten Oltmanns, Managing Partner des zentrum Nachhaltige Transformation, betont, dass auf politischer und regulatorischer Ebene funktionierende Wettbewerbsbedingungen für Cloud-Angebote geschaffen werden müssen. Nur so können öffentliche Unternehmen vor den negativen Auswirkungen von Lock-In-Effekten und steigenden Kosten geschützt werden.

Öffentliche Unternehmen besonders betroffen

Öffentliche Unternehmen sind besonders von den bestehenden Lizensierungspraktiken und den damit verbundenen Lock-In-Effekten betroffen. Die Umfrage zeigt, dass 84 Prozent der Teilnehmer ihre Aktivitäten bereits ganz oder teilweise in die Cloud verlagert haben. Dabei werden vorrangig Office-Anwendungen, wie Text- und Mailverarbeitung sowie CRM-Systeme, in die Cloud verlegt, hinzu kommen HR-Anwendungen.

Viele dieser Unternehmen nutzen Angebote, die Cloud- und Software-Lösungen kombinieren. Dies schränkt die Auswahlmöglichkeiten über Kosten aktiv ein und führt zu einer weiteren Abhängigkeit von bestimmten Anbietern. Diese Abhängigkeit erschwert es öffentlichen Unternehmen, flexibel auf Veränderungen im Markt zu reagieren und alternative Lösungen zu finden.

Politische und regulatorische Maßnahmen erforderlich

Um die Wettbewerbsbedingungen auf dem Cloud-Markt zu verbessern, sind politische und regulatorische Maßnahmen erforderlich. Diese Maßnahmen sollten darauf abzielen, die Transparenz und Klarheit der Kostenstrukturen zu erhöhen und die Möglichkeit zu schaffen, Softwarelizenzen ohne zusätzliche Kosten in die Cloud eines Drittanbieters zu übertragen. Nur so können öffentliche Unternehmen vor den negativen Auswirkungen von Lock-In-Effekten und steigenden Kosten geschützt werden.

Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker, wissenschaftlicher Direktor des cyberintelligence.institute (CII), ergänzt: "Ein solches wettbewerbliches Verhalten führt nicht nur zur weiteren Monopolbildung und Behinderung von Innovation, sondern schadet letztlich auch den eigenen Kunden." Diese Aussage unterstreicht die Dringlichkeit, den Cloud-Markt kritisch zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Über die Umfrage

In einer Vorstudie hat das zNT mit sechs der acht Mitglieder des 8KU, der größten kommunalen Energieversorgungsunternehmen in Deutschland, das Thema Bedingungen auf dem Cloud-Markt im April und Mai 2024 ausgelotet. Seit Mai 2024 läuft eine Befragung unter den Mitgliedsunternehmen des VKU sowie anderen öffentlichen Unternehmen in Deutschland, mit Unterstützung durch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut GIM. Die Befragung läuft bis Ende August 2024. Stand 1. Juli 2024 haben sich 31 Unternehmen an der Befragung beteiligt.

Fazit: Handlungsbedarf auf dem Cloud-Markt

Die Ergebnisse der Umfrage des zentrum Nachhaltige Transformation zeigen deutlich, dass der Cloud-Markt endlich kritisch durchleuchtet werden muss. Öffentliche Unternehmen sind durch bestehende Lizensierungspraktiken und Lock-In-Effekte benachteiligt. Steigende Cloud-Kosten und mangelnde Transparenz belasten diese Unternehmen zusätzlich. Es ist dringend erforderlich, politische und regulatorische Maßnahmen zu ergreifen, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und die Abhängigkeit von bestimmten Anbietern zu reduzieren.

Nur durch eine kritische Analyse des Cloud-Markts und die Umsetzung geeigneter Maßnahmen können öffentliche Unternehmen vor den negativen Auswirkungen geschützt und die Innovationskraft des Marktes gestärkt werden. Die Ergebnisse der Umfrage des zentrum Nachhaltige Transformation sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung und sollten als Grundlage für weitere Diskussionen und Maßnahmen dienen.

Der Cloud-Markt steht oft im Fokus der Diskussionen, doch eine kritische Durchleuchtung fehlt häufig. Besonders öffentliche Unternehmen fühlen sich benachteiligt. Eine Umfrage zeigt, dass viele dieser Unternehmen Schwierigkeiten haben, mit privaten Anbietern Schritt zu halten. Dies wirft Fragen zur Fairness und Transparenz auf. Es ist wichtig, dass Sie sich über die aktuellen Entwicklungen im Cloud-Markt informieren und die Auswirkungen auf verschiedene Branchen verstehen.

Ein Beispiel für die Herausforderungen in der Energiewirtschaft ist die Gesetzesänderung Glasfaserausbau Schleswig-Holstein. Diese Änderung beeinflusst nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit öffentlicher Unternehmen. Die Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ist ein Schritt, um gleiche Chancen für alle Marktteilnehmer zu schaffen.

Ein weiteres Beispiel ist die Verfassungsgericht Erlösabschöpfung erneuerbare Energien. Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen für öffentliche Unternehmen, die in erneuerbare Energien investieren. Es zeigt, wie wichtig es ist, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verstehen und sich darauf vorzubereiten.

Auch die EU Abwasserrichtlinie Kosten Pharmaindustrie verdeutlicht, wie regulatorische Änderungen verschiedene Sektoren beeinflussen können. Öffentliche Unternehmen müssen sich auf solche Änderungen einstellen und ihre Strategien entsprechend anpassen.

Es ist entscheidend, dass Sie sich mit diesen Themen auseinandersetzen, um die Herausforderungen und Chancen im Cloud-Markt besser zu verstehen. Nur so können Sie fundierte Entscheidungen treffen und die Zukunft Ihres Unternehmens sichern.