Die weltweit wachsende Nachfrage nach kritischen Rohstoffen wie Lithium, Nickel und Kobalt für Batterien und Energiespeichersysteme stellt die Industrie vor enorme Herausforderungen. Lieferengpässe, Planungsunsicherheiten und geopolitische Risiken verschärfen die Situation. Experten empfehlen widerstandsfähige und flexible Lieferketten als Lösung.
Die Umstellung auf eine nicht-fossile und CO2-neutrale Wirtschaftsweise, insbesondere in der Energie- und Automobilindustrie, führt zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach kritischen Batterierohstoffen. Lithium, Nickel und andere essentielle Mineralien sind für die Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme unverzichtbar. Prognosen zufolge wird die Nachfrage nach Lithium bis 2040 voraussichtlich 15-mal so groß sein wie 2020, während die Nachfrage nach Nickel sich mehr als verdoppeln dürfte.
Die explodierende Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme treibt den Bedarf an kritischen Rohstoffen wie Lithium und Nickel in die Höhe. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch den zunehmenden Einsatz von Technologien wie Photovoltaik und Windkraft sowie den Ausbau der Stromnetze verstärkt. Im Jahr 2020 wurden etwa 265 Gigawattstunden (GWh) an Batteriekapazität nachgefragt, eine Zahl, die bis 2030 voraussichtlich auf fast 5.000 GWh ansteigen wird.
Die Verfügbarkeit von kritischen Batterierohstoffen wird zunehmend zu einem Engpass für die Industrie. Trotz geplanter Erhöhungen der Fördermengen könnten neue Bergbauprojekte, deren Realisierung bis zu 15 Jahre dauern kann, nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, um den wachsenden Bedarf zu decken. Zudem könnten disruptive Technologien oder geopolitische Risiken die Lieferketten weiter beeinträchtigen und zu Unsicherheiten bei der Planung führen.
Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Elektrofahrzeugverkäufe und die damit verbundene Nachfrage nach Batterierohstoffen führt zu stark variierenden Schätzungen. Je nach Szenario könnten die erforderlichen Investitionen in den Abbau und die Veredelung von Lithium, Nickel und Kobalt sowie in die Herstellung von Kathodenmaterialien bis 2030 zwischen 165 und 360 Milliarden US-Dollar liegen.
Um die Risiken in der Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu minimieren, ist es entscheidend, die Lieferketten widerstandsfähiger zu gestalten. Experten empfehlen einen szenariobasierten Ansatz, bei dem verschiedene Entwicklungen von Rohstoff- und Absatzmärkten, Technologien und politischen Trends durchgespielt werden. Diese Szenarien dienen als Grundlage für strategische Entscheidungen, beispielsweise in Bezug auf Abnahmevereinbarungen oder Investitionen.
Roland Berger, eine führende Strategieberatung, spielt eine wichtige Rolle bei der Analyse des Marktes für kritische Rohstoffe und der Entwicklung von Lösungsansätzen für betroffene Unternehmen. Mit ihrer Expertise in Transformation und industrieübergreifender Innovation unterstützt Roland Berger Unternehmen dabei, ihre Lieferketten zu optimieren und nachhaltiger zu gestalten.
Die steigende Nachfrage nach kritischen Batterierohstoffen stellt eine Herausforderung dar, bietet aber auch Chancen für Innovation und Wachstum in der Energiewirtschaft. Durch eine vorausschauende Planung und strategische Investitionen können Unternehmen diese Herausforderungen meistern und eine führende Rolle in der zukünftigen Energielandschaft einnehmen.